Die Stadt Cochem         

Im heutigen Stadtbild von Cochem ist noch gut der Kern des mittelalterlichen Stadtgrundrisses zu erkennen. Die historisch gewachsene Stadt mit vielen markanten Gebäuden, zudem der Flusslauf der Mosel und schließlich die mit Weinbergen und Niederwald bestandenen steilen Berghänge führen zu einem faszinierenden Dreiklang, der schon seit Jahrhunderten die Besucher erfreut.

Die im Stadtmodell wiedergegebene Bebauung hat sich aus den frühen Anfängen (erste urkundliche Erwähnung von Cochem im Jahre 866) kontinuierlich entwickelt. Die 1332 auch förmlich dokumentierten Stadtrechte verdeutlichen den städtebaulichen Aufschwung zur Amtsstadt des Kurfürsten von Trier. Um diese Zeit erhielt Cochem seine mächtigen Stadtmauern mit Wachtürmen und elf Stadttoren, wovon heute noch bemerkenswerte bauliche Zeugnisse zu sehen sind. Eine Zäsur stellt das Jahr 1689 dar, in dem das mittelalterliche Cochem, ebenso wie die Reichsburg und die im Enderttal gelegene Winneburg, im pfälzischen Erbfolgekrieg fast vollständig durch Truppen des französischen Königs Ludwig XIV zerstört wurde. Der Wiederaufbau erfolgte unter Wahrung des überlieferten Straßennetzes.

Das Cochemer Stadtbild wird seit annährend tausend Jahren von der Reichsburg dominiert. Sie wurde im 11. Jahrhundert von den Pfalzgrafen erbaut und ging bereits 1151 unter König Konrad III in Reichsbesitz (Heiliges Römisches Reich) über, daher der Name „Reichsburg“. 1294 verpfändete König Adolf von Nassau Burg und Stadt an das Erzbistum Trier. Das Pfand wurde nicht wieder eingelöst, sodass Burg und Stadt künftig zum Kurfürstentum Trier gehörten. Seit 1689 Ruine, wurde die Reichsburg in den Jahren 1868 bis 1877 durch den Berliner Geheimen Kommerzienrat Louis Ravené in der heute noch vorhandenen Pracht wiederaufgebaut.

Zentrum der Stadt ist der Marktplatz mit dem 1739 neu erbauten Rathaus und der nahe gelegenen Pfarrkirche St. Martin. Von hier aus führen enge Gassen in alle Richtungen, an denen sich Handels- und Handwerksbetriebe, Winzer, viele Gaststätten und Adelshöfe ansiedelten, manche noch in gut erhaltenen Fachwerkgebäuden aus der Zeit um 1700. Die Besitzer wohnten früher stets in den Obergeschossen der Häuser. Oberhalb des Rathauses befindet sich das ehemalige Kapuzinerkloster, dass ab 1625 erbaut wurde und bis 1802 bestand. Heute dient es als Kulturzentrum von Cochem.

Viele Jahrhunderte war die Mosel die wichtigste Verkehrsader für den Personen- und Güterverkehr an der Mosel. Erst in preußischer Zeit um 1860 erhielt Cochem erstmals gute Straßenanbindungen entlang der Mosel und in die Eifel und 1879 auch Eisenbahnanschluss.

Bereits im 19. Jahrhundert kamen, voll romantischer Begeisterung, die ersten Touristen an die Mosel. Vor allem englische Maler waren die Schrittmacher, welche die Schönheit des Moseltales darstellten.

Zur Kreisstadt Cochem gehören heute die bis 1932 selbständigen Orte Cond und Sehl an der Mosel sowie der ab 1956 auf der Eifelanhöhe entstandene Stadtteil Brauheck.